Tradition und Vision

In diesem Jahr, am 01. August 2023,  feiert die Tischlerei Faltin ihr 60-jähriges Bestehen. 
Wir blicken auf eine lange Geschichte voller Willenskraft, Liebe zum Handwerk, langer Arbeitstage, Auslandseinsätzen auf den Bahamas, in Japan und Brasilien zurück. Wir erinnern uns an Mitarbeiter, die ihr 45-jähriges Betriebszugehörigkeits-Jubiläum bei uns feierten, an den aufregenden Wechsel von der Schreibmaschine zur Computertastatur, Aufträge die einem Schweißperlen ins Gesicht treiben und gemeinsamen Betriebsfeiern. 
Diese und noch viele weitere, unbezahlbare Momente tragen wir im Herzen. 

Danke, dass ihr alle ein Teil davon seid. Wir freuen uns auf hoffentlich viele weitere Jahre!

 

Digitalisierung, neue Technologien und Trends sowie eine sich gefühlt immer schneller drehende Welt verlangt auch nach mehr Planung bei gleichzeitiger Flexibilität. Was sich paradox anhört versuchen wir umzusetzen - oder uns zumindest heranzutasten.
In diesem Jahr wird der Bereich, der für Büros und Verwaltungsarbeit benötigt wird, vergrößert. Es werden etliche Zeichnungen angefertigt, Wände eingerissen und sich immer wieder die Frage gestellt: was brauchen wir wirklich? 
Zum einen hat sich herausgestellt: einen neuen Frühstücks- bzw. Pausenraum für die Mitarbeiter/-innen. Dieser wird kurzerhand unter dem Arbeitstitel Sozialraum in ein Tiny House ausgelagert , welches modern und hell ist. Der ehemalige Frühstücksraum macht nun Platz für mehr Büroarbeitsplätze. 

Zum anderen ging mit der Diskussion um die 4-Tage-Woche ein Ruck durch die Gesellschaft. Etliche Länder haben sich bereits in Testperioden ausprobiert - doch ist eine 4-Tage Woche auch in Deutschland, im Handwerk möglich? Am 01.06.2023 startete unser Projekt der (modifizierten) 4-Tage-Woche - denn der Frage wollen wir selbst auf den Grund gehen. 

2013, noch im selben Jahr des 50-jährigen Bestehens verstirbt Siegfried Faltin, der bis zuletzt eine feste Institution in der Werkstatt war. Für viele Mitarbeiter/-innen war er Ausbilder, Ansprechpartner, Motivator und Vorbild. 

Das Team der Tischlerei Faltin wächst, sodass mit Wilfried Faltin drei Meister und 14 Mitarbeiter/-innen in Verwaltung, Fertigung, Montage und Reinigung tätig sind. Dazu kommen Auszubildende. 
Gemeinsam wurde auch die weltweit wirtschaftlich angespannte Lage während er SARS-CoV-2 Pandemie gut überstanden.

 

Wilfried Faltin übernimmt im Jahr 1993 zwei der wichtigsten Rollen in seinem Leben: die Vaterschaft sowie die Übernahme der Firma als Geschäftsführer.
1997 wird die bis dahin bestehende GbR in das Einzelunternehmen Wilfried Faltin umfirmiert. Diese wird 2006 zu einer GmbH.

1993 ist auch das Jahr, in dem die erste Auszubildende ihre Lehre in der Tischlerei beginnt und dann, drei Jahre später, erfolgreich beendet. 

Das Gebäude wird um ein weiteres Holzlager mit Hochregal erweitert, ein Verwaltungstrackt mit Ausstellungsfläche angebaut und neue Maschinen wie beispielsweise ein CNC  (Computerized Numerical Control) Bearbeitungszentrum angeschafft. 

2013 besteht die Tischlerei Faltin dann bereits magische 50 Jahre - ein halbes Jahrhundert. 
Wir sind dankbar für das entgegengebrachte Vertrauen, konstruktive Kritik und die Projekte, die wir realisieren durften. Wir versuchen weiterhin tatkräftig up to date zu bleiben, denn nicht nur die Arbeitswelt, sondern auch Arbeitsbedingungen, (Rohstoff-)Märkte, Bedürfnisse und Wünsche ändern sich rasend schnell. Mit regelmäßigen Realitäts-Checks bleiben wir uns, und der von uns angestrebten Qualität treu und gehen gleichzeitig mit dem Wandel der Zeit.
Siegfried Faltin konnte als Gründer der Firma diesen besonderen Tag der Feier des 50-jährigen Jubiläums leider nicht persönlich miterleben und dennoch sind wir uns sicher, dass er sehr viel Freude an diesem Tag empfunden hat.

1992 wird aus dem Einzelunternehmen die GbR Wilfried und Siegfried Faltin gegründet. 

Um die bei Tischlerarbeiten zwangsläufig anfallende Späne weiterzuverwenden wird in diesem Jahr der Spänebunker mit Heizung gebaut. Diese wird später auch an die Wohnhäuser angeschlossen, sodass die Werkstatt sowie zwei Häuser, zusätzlich zu den Blockheizkraftwerken, auch über die Späneheizung beheizt werden kann.

1988, Ein Jahr nachdem Wilfried Faltin in den Betrieb einstieg feiert die Firma bereits ihr 25-jähriges Jubiläum. 

Mit der rasanten Weiterentwicklung der Technik musste auch die Tischlerei Faltin lernen umzugehen. Spannende Zeiten für einen Handwerksbetrieb brachen an! So wurde in den folgenden Jahren eine moderne EDV zur schnelleren Bearbeitung der Aufträge und Verwaltung eingeführt. Die Schreibmaschine, mit der bis dahin gearbeitet wurde, hatte ausgedient und wurde durch einen Computer ersetzt. 

Um sich Trends, Kundenwünschen und neuer Technik besser anpassen zu können wird die Werkstatt stetig erweitert. Es entsteht unter anderem eine Halle für die Lackier- und Fenstertechnik. Im selben Jahr gibt es einen so extremen Wintereinbruch, dass der Schnee die Regenrinnen an der neuen Halle verbiegen lässt. 

Auch die Anzahl der Mitarbeiter/-innen wächst, denn die Tischlerei Faltin bildet auch aus. Einige Mitarbeiter verbringen ihre gesamte Berufslaufbahn in der Tischlerei Auf dem Papenstein. Wir fühlen uns geehrt und sagen: Danke für euer Vertrauen!

Auch Wilfried Faltin beendet im Jahr 1987 seine Berufsbildung und darf sich nun Tischlermeister und Holztechniker nennen. Er steigt noch im selben Jahr in die Firma ein. 

Wachsende Auftragszahlen führen regelmäßig zur Einstellung neuer Mitarbeiter/-innen. Der ebenso wachsende Platzbedarf von Werkstatt und Lager wird durch Zukäufe angrenzender Räumlichkeiten Auf dem Papenstein ausgeglichen.
Insgesamt wird in den ersten zehn Betriebsjahren das Holzlager zwei mal vergrößert sowie das Betriebsgebäude um eine weitere Halle für den Innenausbau erweitert. 

1965 beginnt der erste Lehrling seine Ausbildung in der Tischlerei Faltin.

Siegfried Faltin gründet die Bau- und Möbeltischlerei Siegfried Faltin. Nach seiner Flucht aus dem kleinen Dorf Kalinowo in ehemals Ostpreußen lässt er sich in Amelinghausen nieder, lernt seine zukünftige Ehefrau kennen und gründet eine Familie: Wilfried Faltin und seine Schwester kommen auf die Welt.
Siegfried ist sich sicher: eine Stellmacherei, so wie sein Vater und Großvater sie einst führte, wird nicht zukunftsfähig sein - und orientiert sich um. In den Unterlagen heißt es "Wegen der Kriegswirren und Vertreibung ruhte der Betrieb bis zur Neugründung am 01. August 1963 in Amelinghausen".